WOHNEN = LEBEN
Die Nachrichten werden, finde ich, immer schlimmer. Manchmal könnte man meinen die Welt steht Kopf. Fast täglich erreichen uns schreckliche Nachrichten, wozu Menschen fähig sein können. Oft kommt dann die Frage, wie konnte so etwas passieren? Wo bleibt die Menschlichkeit, das Gespür für Gut und Böse?
Ihr fragt euch sicher, was hat das jetzt mit dem Thema Wohnen und Leben zu tun? Für mich eine ganze Menge. Wenn jemand wohnt, lebt derjenige auch dort. Und Leben hat für mich automatisch eine Verbindung zu einem ganz wichtigen Wort: GEFÜHL ! Wo gelebt wird, wo Menschen miteinander Zeit verbringen, entstehen Gefühle, manchmal negative, manchmal positive. Dort wo man zuhause ist, lassen Farben, Gerüche, Geräusche, Stimmungen, all das und noch viele Faktoren mehr, Gefühle in uns entstehen. Und genau da möchte ich anknüpfen. Natürlich spreche ich mir leicht, behütet aufgewachsen, in einer schönen Welt, in der mir an nichts fehlte. Aber auch in schwierigen Lebenssituationen, in nicht optimalen Umfeldern, kann man sich einen Ort suchen, der einem gut tut. Menschen kommen besser zu innerer Ausgeglichenheit, Lebensstruktur, Ruhe, Besonnenheit, wenn der Ort, an dem sie leben, Harmonie, Ordnung, Liebe und das Gefühl eines geschützten Ortes ausstrahlt. Hier kommt es nicht auf Luxus, tolle Einrichtungsgegenstände usw. an, eine liebevolle Einrichtung geht auch einfach. Mit ein wenig Fantasie, Lust auf Neues und den Willen etwas zu verändern, geht man einen großen Schritt. Ich wünsche mir das für alle Menschen, auch wenn das natürlich naiv ist, an manchen Orten dieser Welt ist und bleibt ein sicheres Zuhause ein Traum, leider.
Ein Zuhause, ein fester Ort, zu den man täglich zurückkommt, dieser Ort sollte das Wertvollste sein, was man sich aufbauen kann in unserer heutigen Welt (die meisten von uns haben das große Glück in einem Umfeld zu leben, wo das möglich ist, auch wenn dies schwierig scheint!). Dort entscheiden wir, was wir reinlassen und was draussen bleiben kann. Die Größe des Wohnortes spielt gar keine so große Rolle, es ist wichtig, welche Stimmung dort herrscht. Und wenn diese gut ist, sich heimelig anfühlt, dann hat man schon halb gewonnen. Dann findet man in diesem einzigartigen Raum Geborgenheit, Glück, Ruhe, Entspannung, Freude und man kann in sein eigenes kleines Universum abtauchen, Kraft und Energie für die Welt draussen sammeln.
Wie das geht? Schafft euch eure eigene Glücksstimmung! Bunt, schrill, klassisch, modern, minimalistisch, überladen, … nur ihr wisst, was in euch ein positives Gefühl entstehen lässt. Schafft euch kleine Wohlfühlinseln. Verwendet Farben, Lichter und Gerüche, die sich für euch gut anfühlen. Baut euch und eurer Familie einen Ort, der Gutes ausstrahlt. Hier soll jeder seinen festen Platz haben, sich so angenommen fühlen, wie er ist. Jeder Bewohner sollte auch sein kleines Reich haben, nur für sich. Das muss nicht gleich ein eigener Raum sein, ein kleiner Bereich, der ein wenig von den anderen abgetrennt ist, reicht. Selbst ein Schuppen im Garten kann ein kleines Refugium sein, um sein eigenes Reich zu haben.
Wenn mehrere Menschen zusammen leben, ob groß oder klein, alt oder jung, gesund oder krank, sollte jeder einzelne sich zuhause und absolut wohl fühlen. Ein gemeinschaftlicher Ort, an dem sich alle treffen können, muss in jeder Wohnung oder Haus existieren. Dieser sollte gemütlich sein, für jede einzelne Person passend (Möbel an Bedürfnisse anpassen) und einladend sein. Dort soll das Zusammensein Spaß machen, dort sollten tolle, intensive Gespräche stattfinden. (Oft eignet sich eine Küche sehr gut dafür!)
Wenn diese Zwei Faktoren gegeben sind, sprich eigener Raum für sich und Raum für das Zusammensein, dann ist ein Zuhause der Anfang eines sehr großen, wertvollen Schatzes. Gemütlich, warm, abgestimmt auf die Bedürfnisse der Bewohner, wird dieser einzigartige Ort Gefühle schaffen, welche ein Leben lang halten, welche einen immer wieder gerne an diesen Ort zurückkehren lassen. Und wenn man dieses Nest verläßt, hat man die Chance sich überall auf der Welt wieder einen solchen Schatz auzubauen, weil man es erlebt und gefühlt hat, was ein wahres Zuhause ist.
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